Revelations

Inhalt

In den dramatischen letzten Stunden, bevor die übermächtig wirkende Protossflotte die Randwelt Chau Sara einäschert, kämpft Gunnery Sergeant Andre Madrid mit den Marines seines Platoons ums nackte Überleben. Nur Sergeant Madrid überlebt jedoch wie durch ein Wunder das feurige Inferno, sein Platoon hingegen wirdvollkommen aufgerieben.

Inzwischen, auf den ebenfalls im Sara-System befindlichen Planeten Mar Sara versetzt, kämpft Madrid nun mit den traumatischen Erlebnissen von Chau Sara. In seinen Augen sind die außerirdischen Protoss das absolut personifizierte Böse, gekommen, um der terranischen Rasse den Tod zu bringen.

Er ahnt nicht, dass in wenigen Minuten auf Mar Sara das wahre Grauen über ihn hereinbrechen wird. Denn eine zweite Alienrasse zeigt plötzlich ihre brutale Fratze und diese Kreaturen scheinen aus einem furchtbaren Alptraum entsprungen zu sein.

Rezension

Niemand Geringeres als Chris Metzen schrieb anno 1999 für das Magazin Amazing Stories eine Kurzgeschichte für den damals aktuellen Hit StarCraft. Hatte er doch zusammen mit James Phinney die Storyline für StarCraft selbst und dessen Expansion Set Brood War als Hauptverantwortlicher erschaffen, konnte eine Kurzgeschichte aus seiner Feder zwangsläufig doch nur ein *must-read* sein.

Und tatsächlich: der Erfolg war so groß, dass einige Zeit später eine weitere Kurzgeschichte namens Hybrid erschien. In Revelations werden jedoch die dramatischen Tage zu Beginn der StarCraft-Saga in den Blickpunkt gerückt, als die mysteriöse Flotte der Protoss den Planeten Chau Sara mit einem Bombardement vom Orbit aus einäschert.

Im Mittelpunkt dieser Ereignisse steht ein Sergeant im Dienste der terranischen Konföderation. Aus seinem individuellen Blickwinkel heraus werden die Ereignisse wiedergegeben, und sie könnten nicht tragischer sein. Was im ersten Viertel der Terranerkampagne von StarCraft passiert, wird in Revelations zum Dreh- und Angelpunkt.

Dabei gelang es Chris Metzen eindrucksvoll aus einem zweischneidigen Schwert eine wirkungsvolle Waffe zu machen: Wem die Storyline von StarCraft unbekannt ist, der wird in der spannenden Erzählung rund um den bedauernswerten Sergeant Madrid neugierig auf die Quelle dieser Kurzgeschichte gemacht. Wer StarCraft hingegen kennt, wird mit der Zunge schnalzen vor Glück.

Revelations ist wahnsinnig spannend geschrieben und aus dem alternativen Berührungspunkt des Erstkontaktes zwischen Terranern, Zerg und Protoss erwächst ein fulminates Spektakel. Die Terraner sind hilflos ausgeliefert, die Zerg gnadenlos brutal und die Protoss zwar mysteriös, aber nicht so kaltherzig wie zuerst gedacht. Diese Erkenntnis kommt wie so oft ganz zum Schluss.

Zum Glück hat Chris Metzen davon abgesehen irgendeine Art von künstlich aufgebauschten Pathos in seiner ersten Kurzgeschichte zu verwenden. Es ist und bleibt das tragische „Im Weltraum hört dich niemand schreien“, erst recht nicht, wenn du auf einem Randplaneten im Nirgendwo stationiert bist und der Schatten des Feindes größer und größer wird, bis er dich mit Haut und Haaren bei lebendigem Leib verzehrt.

Fazit

Es finden sich somit keine negativen Punkte in einer Kurzgeschichte von der Person, welche die Storyline von StarCraft entworfen hat – das ist schlichtweg unmöglich! Detaillierte Beschreibungen von einfach allem, was mit StarCraft zu tun hat – sei es terranische Technologie, die gesamte Palette an Zerg und Protoss oder eben auch detaillierte Storyline-Hintergründe.

Auch wenn die Kurzgeschichte ein Einzeller ist, und das Ende eben erwartungsgemäß zugeklappt wird, von dem man weiß, dass es keinerlei schwerwiegende Bedeutung für die Storyline von StarCraft per se hat, ist es auf jeden Fall ein zusätzliches optionales Addon. Wie die Com-Sat-Station, welche an die Kommandozentrale angeschlossen wird.

Die Empfehlung lautet daher: Downloaden! Lesen! Genießen!

starcraft: Revelations